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Präzision über dem Wasser – Mit DSD auf den Weg gebracht

Schleusentore auf der Waage 5. NOK-Schleusenkammer in Brunsbüttel

Für die neue 5. NOK-Schleusenkammer in Brunsbüttel wurden drei baugleiche Schleusentore gefertigt: zwei für den regulären Einsatz im Binnen- und Aussenhaupt sowie ein Reservetor für Wartung und Havarien. Die Stahlsegmente entstanden in Plauen, die Endmontage erfolgte in Emden.

Bevor die neu gefertigten Schleusentore VII, VIII und IX die Emder Werft verlassen können, wurden sie mit unserem speziell entwickelten, hochpräzisen Wiegeverfahren gewogen. Unsere Messung ist essenziell für zahlreiche Berechnungen, wie für:


• die Berechnung des Auftriebs während des Wassertransports nach Brunsbüttel,
• die Lasten- und Kraftkalkulation im späteren Betrieb,
• die optimale Ballastierung zur Gewährleistung der Schwimmstabilität.

Präzises Wiegen für maximale Sicherheit
Jedes der rund 2‘200 Tonnen schweren, 24 Meter hohen, 10 Meter breiten und 47 Meter langen Schiebetore wurde in komplett montiertem Zustand gewogen – inklusive Stahlkonstruktion, Beschichtung, Antriebe sowie elektrischer und hydraulischer Ausstattung. Komponenten, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht montiert waren, wie beispielsweise Hochwasserschutzelemente, wurden später separat erfasst und in das Gesamtgewicht eingerechnet.

Um äussere Störfaktoren wie Wind, Bodenerschütterungen oder Temperaturschwankungen auszuschliessen, erfolgte das Wiegen unter kontrollierten Bedingungen in der Fertigungshalle.

Für eine optimale Gewichtsverteilung beim Transport wurden spezielle Hohlkammern der Tore gezielt mit exakt berechneten Mengen an Ballastbeton verfüllt, um einen stabilen Schwerpunkt zu gewährleisten.

Hochmoderne Messtechnik: 128 Hydraulikpressen im Einsatz
Das Gewicht der drei zukünftigen Brunsbüttel Schleusentore wurde über die Drucksensoren von insgesamt 128 Hydraulikpressen ermittelt. Jedes Schleusentor stand dabei auf 32 Zulagenträgern. Jeder dieser Zulagenträger befand sich wiederum auf einer Gruppe von vier Hydraulikpressen, die das Tor beim Wiegevorgang synchron um wenige Millimeter anhoben. Das Gewicht, das auf jeden einzelnen Drucksensor lastete, wurde separat erfasst und um das Gewicht der 32 Zulagenträger korrigiert, sodass ein exaktes Gesamtgewicht berechnet werden konnte. Diese präzise Methode gewährleistet, dass selbst kleinste Abweichungen im Gewicht erkannt und berücksichtigt wurden, um ein äusserst genaues Messergebnis zu erzielen.

Dreifache Kontrolle für höchste Genauigkeit
Um das exakte Gewicht zu gewährleisten, wurde jedes Schleusentor dreifach gewogen. Der Mittelwert der Messwerte, die innerhalb der Toleranz von 1 % lagen, wurde als offizielles Ergebnis festgelegt. Unsere Wiegearbeiten erstreckten sich von Januar 2024 bis Januar 2025.

Mit diesem präzisen Wiegeverfahren sorgen wir für eine sichere und effiziente Inbetriebnahme der neuen Brunsbüttel Schleusentore – eine Meisterleistung in der Schwerlasttechnik.

"Präzision ist nicht nur eine Fähigkeit, sondern eine Verpflichtung – für Sicherheit, Stabilität und Fortschritt." Lukas Abbühl, technischer Manager 

Verwiege Equipment:

  • 128 Stk. Zylinder LH80
  • 8 Stk. HPU4-9
  • DSD Spezial Synchron-Hubsystem
  • Megashoreverbindungen
  • 64 Stk. HEM Träger 300 x 1.3m
  • Lastverteilplatten
  • Bongossi Stapelhölzer und Baggermatratzen

Kennzahlen pro Schleusentor VII, VIII, IX:

  • Höhe: 24 Meter
  • Länge: 47 Meter
  • Breite: 10 Meter
  • Gewicht: 2‘200 Tonnen

Fakten & Zahlen: 5. Schleusenkammer Brunsbüttel
• Nord-Ostsee-Kanal: meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstrasse der Welt
• Verkehrszahlen 2023: 27.000 Schiffe und 77,2 Mio. Tonnen Güter